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Sehr geehrter Herr Wagner,

Ich bedaure die Unannehmlichkeiten, die Ihnen und Ihren Mitreisenden durch die Sicherheitsmaßnahmen der amerikanischen Botschaft in Amman bereitet wurden. Wie Sie sicher verstehen können, nehmen - in Anbetracht der gezielten Attacken gegen amerikanische Diplomaten - sowohl das amerikanische Sicherheitspersonal, wie auch die jordanischen Wachebeamten, Polizei und Militär jeden Verdachtsfall von Beobachtung oder Überwachung außerordentlich ernst. Es ist bedauerlich, dass besonders strenge Sicherheitsvorkehrungen notwendig sind, um das Leben von Amerikanern, die ihr Land im Ausland vertreten und deren Familien zu schützen, aber speziell in dieser Region ist Vorsicht unverzichtbar.

Ich hoffe, Ihr restlicher Aufenthalt in Jordanien war angenehm; und trotz Ihrer unzufriedenstellenden Erfahrung in dieser besonderen Situation bin ich sicher, dass Sie, sofern Sie sich doch entscheiden sollten, die Vereinigten Staaten in Zukunft zu besuchen, sehen werden, dass die amerikanischen Einwanderungs- und Sicherheitsbehörden höchst effizient und professionell agieren.

Mit freundlichen Grüßen,

Peter Schroeder
Assistant Public Affairs Officer

U.S. Embassy
Boltzmanngasse 16
1090 Vienna
Tel. +43-1-31339-0
Fax +43-1-406 52 60
mailto:embassy@usembassy.at
http://www.usembassy.at

This e-mail is unclassified based on the definitions provided in E.O. 12958.

 

-----Original Message-----

From: Ernst
[mailto:ernst.wagner@aon.at]
Sent: Friday, March 18, 2005 10:06 PM
To: USBOTSCHAFT
Subject: Zwischenfall vor der US-Botschaft in Amman

Während einer Rundreise durch Jordanien kam der Rundfahrtbus an der AMERIKANISCHEN BOTSCHAFT in Amman vorbei.

Der Reiseleiter machte uns auf das dort geltende Fotographierverbot aufmerksam, an welches sich die Rundfahrtteilnehmer auch hielten.

Der Bus wurde angehalten, da die Amerikanische Botschaft behauptete jemand hätte mit einer länglichen silberfarbenen Kamera die Botschaft fotografiert.

Nach einigen Diskussionen und Rücksprachen der örtlichen Behörden mit der Amerikanischen Botschaft stand es für die Amerikaner fest, der Mann aus der 6. Reihe ist es gewesen.

Anmerkung: meine Digitalkameras waren zu diesem Zeitpunkt wegen schlechter Lichverhältnisse, bzw. leerem Akku seit knapp einer halben Stunde in der Fototasche.

Ich zeigte den Beamten bereitwillig die darauf gespeicherten Aufnahmen ( Motiv,Datum;Uhrzeit). Obwohl sich keine Aufnahmen von der Botschaft auf dem Speicher befanden, bestanden die Angestelten der Botschaft darauf mich zu verhören und meine Personalien aufzunehmen.

Das Verhör und die Aufnahme der persönlichen Daten dauerten fast eine Stunde, wodurch einige der Businsassen aus biologischen Gründen ernste Probleme bekamen.

Wenn ein Angestellter der Botschaft eine Kamera entdeckt hat, ihre Form und Farbe feststellen konnte, jedoch nicht die Sitzreihe oder das Fenster (wahrscheinlich hat er sogar den Bus verwechselt), so kann ich das Alles nur als einen Willkürakt bezeichnen.

Als Individualtourist in Nordwest-Afrika, Asien oder im ehem. Ostblock sind mir nicht annähernd solche Situationen widerfahren.

Sollte ich nach dieser Aktion auf der Watchlist eingetragen sein, so würde es mich nicht wundern.

Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass mich ein deratiger Eintrag nicht berühren wird, da mir die Lust an einem Urlaub in Ihrem Land vergangen ist.

Anmerkung:
Die von der Amerikanischen Botschaft herbeigerufene Jordanische Kriminalpolizei entschuldigte sich bei den Touristen aus Österreich bzw. bei mir, Sie haben nur im Auftrag der Botschaft gehandelt.

In Erwartung einer Stellungnahme

Ernst Wagner
und 44 Österreichische Touristen

mailto: ernst.wagner@aon.at

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